Baupolitik

Rückblick

Anfang der Sechzigerjahre überplanten junge Ingenieure des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München auch die Gemeinde Oberhaching mit der Absicht, weitere Satellitenstädte wie Neuperlach oder Taufkirchen-Am Wald im Umland der Landeshauptstadt zu schaffen. 40.000 bis 50.000 Einwohner waren Anfang der Sechzigerjahre das erklärte Ziel! Heute unvorstellbar. Aufgrund dieser Planungen wurden bereits in den Siebzigerjahren große landwirtschaftliche Flächen von Bauträgern und Baugesellschaften aufgekauft. Bei einer damals üblichen Bebauung hätte dies bedeutet, dass in Oberhaching heute über 40.000 Menschen leben würden. Noch in einer Entwicklungsplanung aus dem Jahr 1972 wurde davon ausgegangen, dass bereits 1992 mit 25.000 Einwohnern zu rechnen sei. Diese Entwicklung haben wir verhindert. Dafür gab es damals nicht nur Lob: Andere Gruppierungen im Gemeinderat verurteilten die Vorgehensweise als "provinziell" und "engstirnig".

Zukunft Oberhaching

Wir werden auch in Zukunft keine großen Neubaugebiete ausweisen und die behutsame Baupolitik fortsetzen. Es wird ohne Einheimischenbindung kein neues Baurecht geben. Unsere bestehende Ortsbausatzung ist Garant für ein ländlich orientiertes, der Umgebung angepasstes Bauen. Sie wird weiterentwickelt und konsequent angewandt. Wir wollen keine Hochhäuser in unserer Gemeinde, keine meterhohen Sichtschutzwände, sondern offene, durchaus auch moderne Häuser, die das ländliche Bauen in Südbayern interpretieren.

Oberhaching wird auch in Zukunft durch innerörtliche Verdichtung wachsen, denn wenn in Oberhaching ein altes Haus auf einem großen Grundstück verkauft, versteigert oder vererbt wird, dann werden in der Regel auf diesem Grundstück mit bestehendem Baurecht im Innenbereich mehrere neue Häuser gebaut. Die Gemeinde kann dabei nur über die Ortsgestaltungssatzung Einfluss nehmen!

Es entsteht neuer Wohnraum, der auf dem freien Markt verkauft wird und für viele einheimische Familien oft nicht erschwinglich ist. Ziel unserer Gemeindepolitik muss deshalb bleiben, kontinuierlich und bedarfsgerecht Wohnraum für Einheimische zu schaffen. Das ist eine große Herausforderung: bezahlbaren Wohnraum für Einheimische zu schaffen, ohne neue, große Baugebiete auszuweisen.